AixBow

Bogensport in der Region Aachen
Wissenswertes zum Bogenschießen

Pfeil und Bogen kann zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit gezählt werden. Dies beweisen die zahlreichen Funde bei Ausgrabungen sowie viele alte Bilder und Zeichnungen. Man kann davon ausgehen, dass Pfeil und Bogen zuerst als Jagdwaffe Verwendung fand, sich zur Kriegswaffe weiterentwickelte und heute als reines Sportgerät im Gebrauch ist.

In der letzten Zeit erfreut sich Bogenschießen immer größerer Beliebtheit, was sicherlich dadurch begründet ist, dass man mit Bogenschießen in jedem Alter beginnen kann. Denn wer hat nicht selbst als Kind mit Pfeil und Bogen geschossen? Auch wenn dieser Bogen ein Eigenbau aus einem Stück Holz mit Paketschnur als Sehne war, die Pfeile krumm und eher um die Ecke als gerade aus flogen, so war das doch schon Bogenschießen.

Jeder kann rein zum Vergnügen, freizeit- oder hobbymäßig diesem Sport nachgehen, zur Entspannung und zum Ausgleich wider den Stress des Lebens. Aber auch sportlich, mit allen Anforderungen an Leistung, Ausdauer und Disziplin.

Bogenschießen wurde 1954 ins Sportprogramm des Deutschen Schützenbundes aufgenommen und 1972 zu den olympischen Spielen in München wieder als olympische Disziplin zugelassen. Derzeit betreiben ca. 80.000 Frauen, Männer und Kinder in zahlreichen Vereinen diesen Sport in verschiedenen Disziplinen.

Bei der olympischen WA720-Runde im Freien werden in etwa 3,5 Stunden Wettkampfdauer 72 Pfeile geschossen (früher gab es die FITA-Runde, FITA steht für Fédération Internationale de Tir à l´Arc, vergleichbar mit der FIFA im Fußball, und es wurden in etwa 6 Stunden Wettkampfdauer 144 Pfeile geschossen), bei jedem Wetter, ob Hitze, Kälte, Regen oder Wind. Der Wettkampf findet i.d.R. statt (nur nicht bei Gewitter). Auch die körperliche Belastung ist nicht unerheblich, denn bei 144 Pfeilen und einem Bogenzuggewicht von 40 lbs. = 18,16 kg (1 lbs = engl. Pound =0,454 kg) bewegt der Schütze 2615 kg. Zusammen mit den Probepfeilen vor dem Wettkampfbeginn, kann man von einer Gewichtsbewegung von über 3 Tonnen ausgehen. Hinzu kommt eine Laufstrecke von 4 bis 6 km beim Zurückholen der Pfeile.

Im Winter wird unser Sport in der Halle betrieben. Hier sind nicht nur kürzere Entfernungen zurückzulegen (18 bzw. 25m), man ist auch völlig unbeeinflusst vom Wetter. Ideal für den Anfänger, denn auf einer Strecke von 18 m ist noch keine hohes Zuggewicht notwendig, um sicher die Scheibe zu treffen.

Eine interessante Disziplin ist das Feldbogenschießen. Hier muss der Schütze in oft recht schwierigem Gelände bis zu 28 verschiedene Ziele (Scheiben, Tierbilder oder 3D-Tiernachbildungen) anvisieren und mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen zurechtkommen, wobei hohe Anforderungen an die Konzentration und Kondition der Schützen gestellt werden. Nicht selten dauert ein solcher Wettkampf bis zu 8 Stunden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, egal bei welcher Witterung. Der Parcours den man bewältigen muss, erstreckt sich häufig über einige Kilometer, wobei die einzelnen Ziele, ähnlich dem Golfspielen, nacheinander angelaufen werden. Die Entschädigung für diesen „mühevollen Sparziergang“ ist die zum überwiegenden Teil sehr schöne Naturlandschaft (Mosel, Schwarzwald oder Alpen) in der sich der Parcours befindet.

Doch keine Angst vor zu viel Wettkampfsport!!!

Auch Hobby- und Freizeit-Bogenschützen sind bei allen Vereinen gut aufgehoben und werden mit Rat und Tat unterstützt. Die Hallendisziplin ist durch ihre kurze Entfernung von 18 m nicht nur ideal für den Anfänger, sondern dient dem ambitionierten Bogenschützen zur Haltung des Leistungsstandes auch in den Wintermonaten.

Für den Anfänger empfiehlt es sich, mit einem Bogen zu beginnen, der ein niedriges Zuggewicht hat. Deshalb stellen fast alle Vereine ausreichendes Material zur Verfügung, sowohl an persönlicher Ausrüstung als auch an Bögen mit passenden Pfeilen. Dadurch ist ein preiswerter Start in dieses Hobby problemlos möglich.

Der Bogensport bietet auch für jeden etwas, der individuell einer Sportart nachgehen will, ohne zugleich wieder in einen Leistungsstress zu verfallen. So findet der Hobbyschütze Ruhe und Entspannung in der freien Natur und an der frischen Luft, ohne mit keuchendem Atem und heraushängender Zunge wiederum gestresst nach Hause zu kommen.
Oft wird der Bogensport von der ganzen Familie betrieben, denn er eignet sich für jedes Alter.

Wurde Ihr Interesse geweckt?

Dann kommen Sie zum Schnuppertraining hier an der Kurbrunnenstr. 22 vorbei (oder fragen bei einen ihnen naheliegenden Verein an) und sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit Pfeil und Bogen. Sei es als Hobbyschütze oder Leistungssportler. Und wer weiß, im Jahr 2024 sind die nächsten Olympischen Spiele für die Sie sich noch qualifizieren können.

Viel Spaß dabei.

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© 2004-21 Jörg Pfeiffer